Trampeltier

(Zweihöckriges Kamel)
(Hauskamel)
Camelus ferus f. bactrianus
LINNAEUS, 1758

Infos

Allgemeine Informationen

Das Trampeltier, auch Zweihöckriges Kamel genannt, ist ein vor allem in Asien gebräuchliches domestiziertes Lasten- und Nutztier. Als solches ist es weit verbreitet. Die wilden Bestände dagegen sind extrem bedroht. Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Trampeltiere erstreckte sich ungefähr vom mittleren Kasachstan über die südliche Mongolei und das nordwestliche China. Von der domestizierten Form gibt es etwa 2,5 Millionen Tiere, die Wildform ist im 19. Jahrhundert im Westen ihres Verbreitungsgebietes bereits ausgerottet worden. Lediglich im Osten leben in drei getrennten Populationen noch etwa 950 Tiere. Bereits im 3. Jahrtausend vor Christus wurde das Trampeltier domestiziert. Es zählt mit einer Kopf-Rumpf-Länge von bis zu 345 cm und einer Höckerhöhe von bis zu 230 cm zu den größten Huftieren. Anders als oftmals irrtümlich angenommen dienen die Höcker des Trampeltieres nicht als Wasser-, sondern als Fettreserve. Dass sie dennoch sehr lange mit nur wenig Wasser auskommen können liegt daran, dass die Tiere ihre Körpertemperatur von 34°C auf über 40°C erhöhen können. So wird die extreme Hitze im Körper gespeichert und während der Nacht bei kühleren Temperaturen abgegeben, ohne dass die Tiere Wasser in Form von Schweiß verlieren. Auch der Harn der Tiere wird nur in extrem konzentrierter Form abgegeben und der Kot der Tiere ist relativ trocken, was zusätzlich Wasser einspart. Für das Leben der Nomaden der asiatischen Wüsten und Trockensteppen ist das Trampeltier lebenswichtig. Es wird als Reit- und Lasttier eingesetzt und liefert Fleisch, Milch, Wolle, Leder und Dung als Brennstoff. Während Wildkamele noch nie nach Europa eingeführt wurden, findet man das Trampeltier nicht nur in vielen Zoos und Zirkussen sondern mittlerweile vermehrt auch bei Privatpersonen. In Deutschland sind es aktuell 92 öffentliche Haltungen, weitere 491 sind es weltweit (Zootierliste Stand: 25.10.2025).